Mikroplastik, PFAS, SF6 & CFK
Ein besonderes Problem verursacht durch Windräder, das bisher weniger im Fokus der Öffentlichkeit stand, ist die Emission von Mikroplastik durch die Erosion der Rotorblätter und deren Abrieb (Wissenschaftliche Dienste Deutscher Bundestag, Kurzinformation: Zu einem Einzelaspekt der Erosion von Rotorblättern von Windrädern).9 Der Abrieb des Mikroplastik beeinträchtigt nicht nur die Leistungsfähigkeit der Anlage, er belastet als Nanopartikel die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Es kann zu entzündlichen Vorgängen in der Lunge, die im chronischen Fall zu Organschädigungen und auch zur Tumorentstehung führen können (Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), Gesundheitliche Risikobewertung von Nanomaterialien https://www.bfr.bund.de/de/gesundheitliche_risikobewertung_von_nanomaterialien-30413.html).
Die Rotoren eines modernen Windrads haben eine Oberfläche von ca. 250 m2; die faserverstärkten Kunststoffe erodieren durch alle Umwelteinflüsse wie UV, Regen, Schnee, Hagel, Wind aber auch Anflug von Insekten und Vögeln und setzen Mikropartikel frei (Solberg, A. Rimereit, B.E. and J.E. Weinbach, 2021, Leasing Edge erosion and pollution from wind turbine blades, The Tourbine Group).  
Ein Windrad emittiert pro Jahr 45 bis 150 kg Mikrofasern. Das entspricht der Berechnung der eemag: für alle 31000 Windräder in Deutschland werden 1395 Tonnen pro Jahr an Mikropartikel abgetragen; immerhin etwa ein Zentner und mehr pro Jahr und pro Windrad die Gesundheit belastendes Material (https://energiewende.eu/windkraft-abrieb/).10
Neue Windräder im Mausetal belasten somit die Bürgerinnen und Bürger und die Umwelt von Bohndorf/Aljarn (und darüber hinaus) mit Mikroplastik zusätzlich (https://www.landschaftsschutz-westlicher-bodensee.de/argumente/gesundheit-und-ein-gesundes-umfeld/mikroplastik/).   
Aktuelle Forschung: wie viel Mikroplastik durch Windpark-Offshore-Anlagen ins Meer gelangen untersucht derzeit eine Forschungsgruppe (LZ 29.4.2024). Alarmierend ist die aktuelle besorgniserrende Belastung mit Mikroplastik in neun europäischen Flüssen, darunter die Elbe, der Rhein etc. (Tara Foundation, Environmental Science and Pollution Research Artikel, ZDF 7.4.2025, AZ 8.4.2025).
Nicht nur Mikroplastik wird durch die Erosion der Rotorblätter freigesetzt, sondern auch hochgiftiges PFAS (Per- und polyflorierte Alkylsubstanzen). Im Beschränkungsdossier der Europäischen Chemikalienagentur ECHA heißt es, PFAS wird in Beschichtungen für Rotorblätter eingesetzt, aber auch in Kabelisolierungen, Schmierstoffen und Fetten, die sich in Windturbinenteilen wiederfinden.
PFAS ist extrem stabil und wird daher als Ewigkeits-Chemikalie bezeichnet. PFAS ist biologisch nicht abbaubar und reichert sich in der Umwelt, in Mensch und Tier weiter an und kann dort erhebliche Schäden anrichten (www.energiewende.de). PFAS steht im Verdacht, Krebs zu erzeugen und allgemein das Immunsystem zu schwächen. Die akituelle Greenpeace-Studie zur Belastung der Nord- und Ostsee mit PFAS ergibt, dass eine Mahlzeit von 150g Scholle, Hering, Steinbutt oder Krabben eine PFAS-Konzentration aufweise, die über den Empfehlungen der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit hinausgeht (AZ 14.10.2025 (www.greenpeace.de/publikationen/PFASFische.pdf).
Die EU plant und diskutiert deshalb gerade über ein PFAS-Verbot (PFAS-Verbot – gefährdet das EU-Vorhaben die Energiewende? 17.4.2024, ARD Plusminus).
Das Schutzgas SF6 (Schwefelhexafluorid) für elektrische Schaltungen im Windrad ist, wenn es austritt, hoch klimaschädlich: 1 kg SF6-Gas entspricht 23.500 kg CO2 an Klimawirksamkeit. Entweicht das toxische Schutzgas SF6 ist mit gesundheitlichen Schäden zu rechnen.
Zudem: carbonfaserverstärkte Kunststoffe (CFK) werden in einem Umfang von mehr als 40 t Windenergieanlagen bei der neuesten Generation von Windrädern mit einer Gesamthöhe von ca. 275 m verwendet. Nach Einschätzung von Weltgesundheitsorganisation (WHO) und Umweltbundesamt sind im Brandfall derartige Kunststoffe als ähnlich krebsverdächtig wie Asbest zu betrachten ((K)eine Lizenz zum Gelddrucken? Informationen zu unterschätzten Risiken bei der Verpachtung von Grundstücken für Windenergieanlagen, 2023, Vernunftkraft-Bundesinitiative für vernünftige Energiepolitik, (www.vernunftkraft.de).
Noch dazu: Offshore-Windparks könnten über 200 chemische Stoffe, teilweise krebsverursachend, ins Meer freisetzen (Internationale Studie des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), französisches Forschungsinstitut für die Nutzung der Meere (IFREMER) und belgisches Forschungsinstitut für Agrar-, Fischerei- und Lebensmittelforschung (ILVO), BSH Pressemitteilung 25.8.2025, Hengstmann et al. 2025). Es ist zu vermuten, dass on-shore-Windräder ähnlich oder sogar verstärkt diese Stoffe freisetzen (AZ 11.9.2025 abgebildet unter der Presse-Kategorie dieser BI-homepage).
Werden also Windräder im Mausetal gebaut, dann werden wissentlich schädliche Mikroartikel, Umweltgifte wie PFAS, SF6 und andere Chemikalien freigesetzt. Hinzu kommt, dass bei Windräderunfällen zudem klimaschädliche und krebsverdächtige Stoffe in die Umwelt gelangen.
Mehr dazu:
mdr wissen,Können PFAS die Energiewende stoppen?, https://www.mdr.de/wissen/umwelt-klima/koennen-PFAS-die-Energiewende-stoppen100.html   
ARD Tagesschau 2022, Treibhausgas SF6 als Klima-Gefahr in Windrädern, https://www.tagesschau.de/wirtschaft/energie/erneuerbare-energien-windkraft-treibhausgas-sf6-101.html
Elektrizitätswerke Schönau 2022, SF6 – Klimakiller im Windrad? https://www.ews-schoenau.de/blog/artikel/sf6-klimakiller-im-windrad/
BSH Pressemitteilung 25.8.2025, Offshore-Windparks: Mögliche Freisetzung von Substanzen und wie sich diese verringern lassen https://www.bsh.de/SharedDocs/Pressemitteilungen/DE-ohne-EN/2025/Pressemitteilung-2025-25-08.html
Hengstmann et al. 2025, Chemical emissions from offshore wind farms: From identification to challenges in impact assessment and regulation, Marine Pollution Bulletin, Vol. 215, June 2015 https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0025326X2500390X?via%3Dihub#f0015
9 Wissenschaftliche Dienste des Bundestags:
https://www.bundestag.de/resource/blob/817020/27cf214cfbeaac330d3b731cbbd8610b/WD-8-077-20-pdf-data.pdf  
10 Fraunhofer Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik (IWES):
https://www.windbranche.de/news/nachrichten/artikel-25242-fraunhofer-iwes-sagt-erosio-von-windkraftanlagen-den-kampf-an
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